11. März 2018

Rezension Breathe - Flucht nach Sequoia

Buchcover

Titel: Breathe-Flucht nach Sequoia
Originaltitel: Resist
AutorIn: Sarah Crossan
ÜbersetzerIn: Nina Frey
Verlag: dtv
Seiten: 367
Erstveröffentlichung:
8.10.2013 (Eng)
24.10.2013 (De)
Preis: 10,08€ (De, TB)
Bewertung: (3/5) 📜📜📜

über die Autorin: Sie ist in Dublin geboren, hat in England Philosophie und Literatur studiert und machte dann eine Ausbildung zur Lehrerin in Cambridge. Sie lebte sieben Jahre lang in New York, arbeite dort an einer kleinen Privatschule und gab Unterricht im kreativen Schreiben. Außerdem fing sie dort an, an ihrem ersten Roman zu schreiben.

Inhalt:

(Spoilerwarnung für die, die den ersten Teil nicht gelesen haben.)

Der Hain ist zerstört. Alina und ein paar Rebellen konnten sich zwar retten, doch nun sind sie auf der Flucht und ihr Ziel, Sequoia, ist wohl kaum mehr als eine Vermutung, eine Hoffnung.
Auch Bea und Quinn sind auf der Flucht, zusammen mit Jazz. Alle wollen in Sicherheit, welche Sequoia verspricht. Nur schwindet das Glück der Flüchtlinge immer mehr und dazu stellt sich die Frage, ob die Rebellen dort tatsächlich das sind, was die Flüchtlinge sich vorstellen.

Lieblingszitat:

"»[...] Ich bin genauso deren Sklave wie jeder andere auch.«" (Seite 36)

Meinung:

Story:
Der zweite Teil fühlt sich allgemein flüssiger vom Ablauf  an, außerdem ist er handlungstechnisch besser aufgeteilt. Das Ende ist diesmal auch nicht zu kurz und macht viel Spaß zu lesen.
Die vielen, kurz wechselnden Handlungsstränge verwirren jedoch das ein oder andere Mal.
Diesmal hatte das Buch auch einen wirkungsvollen Spannungsbogen, welcher das Lesen spannend und interessant machte.

Charaktere:
4 erzählende Hauptpersonen begleiten wir diesmal. Sie alle sind individuell verschieden, (ge)wachsen an ihren Aufgaben und stark. So wirklich einfühlen konnte ich mich in keinen, dafür waren es zu viele Personen.

Schreibstil/Lesefluss:
Der Schreibstil war diesmal nicht zu salopp, er hat aber auch nur sehr selten diesen "das ist aber toll geschrieben!"-Effekt ausgelöst. Vielleicht, weil es eine andere Übersetzerin übersetzt hat.
Die fünf Teile, in die das Buch unterteilt ist hängen inhaltlich eng zusammen. Leider sind sie noch einmal unterteilt - und zwar durch teilweise sehr kurze Sichtwechsel, die alle in der Ich-Form geschrieben sind. Das ist sehr verwirrend, denn oft vergisst man, wer "Ich" denn überhaupt ist. Eine Erzählung aus der 3. Person wäre nicht mal nötig, die jeweils erzählende Person an den Rand der Seite schreiben ist da ein, wie ich finde, viel besseres Konzept, welches bei "Die Auswahl" zum Beispiel im 2. Teil angewendet wird.

Umgebung/Welt:
Dass die Welt nicht so realistisch ist, dass ist bei dem Genre nicht sooo schlimm, zumindest verzeihenswert. Die von der Autorin gezeichnete, tote Welt ist zumindest für mich etwas anderes. Sie ist nicht leer, sondern wirklich tot.
London ist ein beliebter Schauplatz und die Autorin hat aus dieser Stadt ihre ganz eigene Welt gemacht.

Fazit:
Der Schreibstil hat sich eingependelt, weder saloppe noch gut formulierte Stellen waren oft zu finden.
Die Handlung liest man aus der Sicht von gut geschriebenen und individuellen Charakteren und Blickwinkeln. Davon sind jedoch etwas zu viele da, als dass ein tatsächlicher Fokus auf einer Person, einem Schicksal liegt.
Die zerstörte Welt wirkt auf eine absichtlich schreckliche Weise tot statt nur leer.
Abschließend ist das Buch nicht nur eine Fortsetzung, kann sich aber nur selten aus seinem Genre herausheben und vor allem der Epilog klingt wie aus jeder zweiten Dystopie.

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